Damit du dich als echter Weinkenner auf deiner nächsten Party präsentieren kannst, erfährst du im nachfolgenden Text alles Wissenswertes rund um das Thema Weinglas.
Grundsätzliche Typen von Gläsern
Für jeden Wein gibt es nahezu eine eigene Weinglas-Form. Während für Rotweine eher bauchige und große Gläser mit einem Volumen von bis zu 0,5 Litern verwendet werden, nimmt man für Weißweine meist kleinere und filigranere Gläser.
Bist du ein Neuling in Sachen Wein? Neben der Wahl des perfekten Weines ist auch das Weinglas von großer Bedeutung. Egal ob Rosé, Weiß- oder Rotwein, Schaumwein oder Champagner: Für jede Weinsorte gibt es ein bestimmtes Weinglas, das für einen intensiven Geschmack sorgt. Mit dem richtigen Glas entfalten sich die Aromen auf unterschiedliche Weise.
Für Schaumweine wie Sekt oder Champagner hingegen greifst du auf Gläser zurück, die mehr nach oben gestreckt sind.
Die Grundausstattung
Die Grundausstattung, die du an Weingläser besitzen solltest sind ein Standard Rotweinglas, ein Weißweinglas und ein Sektglas.
Sollte Dir das genügen, dann achte darauf, dass du nicht den Fehler begehst und beim Rotweinglas zu einem extra breiten Burgunderglas greifst.
Möchtest du auch einmal einen leichteren Rotwein genießen, so verfliegen die Aromen aufgrund der zu breiten Oberfläche des Burgunderglases viel zu schnell. Auch verliert der Wein an Struktur. Somit solltest du besser zu einem etwas schmaleren, normalen Rotweinglas greifen.
Spezieller Weingläser für spezielle Weine
Begibst du dich auf eine tiefere Suche nach einem speziellen Weinglas, so werden Dir die folgenden Weinglas-Typen begegnen:
- Das Riesling-Weinglas: Der deutsche Exportschlager besitzt sein eigenes Glas. Das Rieslingglas hat einen leicht ausgestellten Rand, damit die feine Säure die Zunge umspielt. Durch den kleineren Kelch werden die Aromen in der Nase besser wahrgenommen.
- Chardonnay Weinglas: Chardonnay besitzt wenig Säure. Daher benötigt er ein eher breites und bauchiges Glas. Durch die breite Form gelangt mehr Wein an die Zungenränder, der Wein wirkt knackiger. Aus einem schmalen Glas würde er eher samtig wirken.
- Bordeaux Weinglas: Das Bordeauxglas ist bauchig und bietet dem Wein eine große Fläche zur Belüftung. Der Kelch sollte hoch genug sein, damit der Wein darin gut geschwenkt werden kann.
Welches Glas für welchen Wein?
Für den klassischen Hausgebrauch sind Standard-Gläser für Rot- bzw. Weißwein immer eine gute Idee. Darin kannst du leichte und fruchtige Rot- bzw. Weißweine servieren. Das können z. B. ein Chianti oder ein Dornfelder sein.
Hast du hingegen einen Rotwein mit einem hohen Tannin-Anteil, der viel Luft benötigt wie z. B. einen Bordeaux? Für diese Weinsorte gibt es spezielle Bordeaux-Weingläser. Sie sind besonders bauchig und bieten viel Platz zum Schwenken. Dadurch bekommt der Wein die nötige Luft. Neben einem Bordeaux kannst du darin einen Rioja, Merlot, Shiraz oder Barolo servieren.
Für einen schweren Rotwein mit einem Alkoholgehalt über 13 % kannst du ein Burgunder-Glas verwenden. Es verfügt über einen besonders großen Kelch, der die Luftzufuhr optimal garantiert. Kräftige Rotweine wie Pinot Noir oder Blaufränkisch kommen darin zu Geltung.
Bei Weißweinen gibt es neben der klassischen Variante das Riesling-Weinglas, das für Weißweine mit zarten Aromen wie eben einem Riesling optimal geeignet ist. Für kräftigere Weißweine eignet sich das Chardonnay-Weißweinglas, das für Grauburgunder, Maipo Valley usw. empfehlenswert ist.
Bei Sekt- und Champagnergläsern wird zwischen Flöte, Tulpe und Schale unterschieden. Die Sektschale sieht zwar nostalgisch aus, lässt aber den Schaumwein schnell schal werden. Bei den anderen beiden Typen sorgt die Höhe des Glases dafür, dass dieser Fall nicht eintritt.
Anforderungen an das Glas
Das Weinglas sollte verschiedene Anforderungen erfüllen, um die Aromen des Weines bestmöglich zum Vorschein zu bringen.
- Glasklar: Das Glas sollte glasklar sein und weder Schlieren noch Bläschen enthalten. Um den Wein zu begutachten, solltest du auf Verzierungen u. Ä. verzichten.
- Hauchdünn: Ein Glas sollte hauchdünn sein, um einen Temperaturanstieg zu vermeiden.
- Langstielig: Ein gutes Glas erkennst du daran, dass es langstielig ist. So vermeidest du, dass du das Glas anfasst und den Wein durch deine Körperwärme beeinflusst.
- Sauber: Das Glas sollte vor der Benutzung sauber sein. Am besten spülst du die Gläser unter kaltem Wasser aus oder neutralisierst sie mit einem Schluck des Weines.
Grundlegender Aufbau eines Weinglases und deren Zweck
Ein Weinglas ist im Aufbau meist gleich, lediglich die Höhe, Form und der Glasrand unterscheiden sich im Einzelnen. Das macht jedoch den speziellen Trinkgenuss aus.
- Glasrand: Der Glasrand sollte nicht zu dick und gleichmäßig geblasen sein. Der Glasrand ist entscheidend für unsere Geschmacksszonen (süß, sauer, salz und bitter), die auf der Zunge liegen. Sie sagen dir, wie sauer ein Wein beispielsweise schmeckt. Der erste Kontakt über den Glasrand ist also bedeutsam.
- Kamin: Der Kamin stellt die Verengung des Glases dar, der den Duft und die Aromen nach draußen transportiert.
- Kelch: Der Kelch ist für die Entfaltung der Aromen und des Bouquets wichtig. Bei einem schweren Rotwein sollte der Kelch bauchig sein, damit genügend Luft an den Wein kommt. Bei einem leichten Weißwein ist das nicht nötig, sodass der Kelch schlanker ausfällt.
- Stiel und Fuß: Ein Weinglas sollte immer langstielig sein, damit du die Temperatur des Weines nicht durch das Anfassen des Glases beeinflusst. Der Fuß sorgt dafür, dass das Glas einen sicheren Stand hat.
Die richtige Füllmenge
Ein Weinglas sollte immer nur bis zur weitesten Stelle des Kelches eingeschenkt werden. Denn bedenke, dass ein Rotwein gerne einmal geschwenkt wird, um ihm Luft zuzuführen.
Im Einzelnen heißt das wie folgt:
- Ein Weißwein oder Rosé kannst zu 1/3 bzw. bis zur Hälfte,
- einen Rotwein bis zu 1/4 oder 1/3
- und einen Schaumwein bis zu 2/3 des Glases befüllen.
Lagerung und Pflege von Weingläsern
Weingläser sind zwar oft spülmaschinengeeignet, jedoch kann das Salz die Gläser angreifen. Trockne die Gläser mit einem Poliertuch ab. Gegen Flecken hilft ein Schuss Essig auf dem Tuch. Die Weingläser lagerst du entweder hängend oder stehend in einem Schrank. Stelle die Gläser nicht auf den Kopf, um einen muffigen Geruch zu vermeiden.